EIN DIALOG DER LIEBE
Zwei Konfessionen zweier Weltreligionen vereinen sich zu einem gekoppelten Religionsunterricht.
Alevitische und evangelische Schülerinnen und Schüler beten ihre Gebete in einem gemeinsamen Unterricht. Die alevitischen Schülerinnen und Schüler beten das Cerag-Gebet und evangelische Schülerinnen und Schüler beten das Vaterunser. Zwei Konfessionen zweier Weltreligionen vereinen sich zu einem gekoppelten Religionsunterricht.
Im Schuljahr 2017/2018 starteten die Alevitische Glaubensgemeinschaft und die Evangelische Kirche ein Vorzeige-Projekt. Seit September 2017 findet in der Volksschule Alma-Seidler-Weg in Wien-Liesing ein gekoppelter Religionsunterricht statt. Die Unterrichtsinhalte werden von den beiden Religionslehrerinnen Ayfer Toluay und Irene Miller gemeinsam vorbereitet und gestaltet.
Begegnung & Austausch
Der gekoppelte Religionsunterricht wird ein Jahr lang Hand in Hand gelebt. Dabei werden die Schülerinnen und Schüler ihrer eigenen Konfession entsprechend unterrichtet und erhalten die einmalige Chance, einen Dialog mit einer anderen Religion einzugehen, um sie besser kennen zu lernen. Die theologischen Unterschiede werden aufgezeigt und Gemeinsamkeiten hervorgehoben.
Förderung eines friedlichen Miteinanders
Die Schülerinnen und Schüler eignen sich soziale Kompetenzen an und entwickeln diese weiter. Sie werden in ihrer Persönlichkeit bestärkt und lernen für ihr Leben seelisch Kraft zu schöpfen. Das Wort Gottesliebe und Nächstenliebe werden in jeder Unterrichtseinheit großgeschrieben. Abgeleitet werden sie aus alevitisch- und evangelisch-theologischen Inhalten. Es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler die Gemeinsamkeiten, aber auch die Unterschiede zwischen ihren jeweiligen Konfessionen erlernen und erkennen. Die Koppelung legt einen Grundstein für ein friedliches Miteinander. Die Schülerinnen und Schüler stärken sich in ihrem eigenen Glauben, erlernen Wertschätzung, entwickeln Toleranz gegenüber anderen Konfessionen bzw. auch Religionen und Weltanschauungen. Es ist ein Dialog der Liebe zweier Weltreligionen. Ein Dialog des friedlichen Miteinanders.
Fotos: ALEVI