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MUHARREM (TRAUER-) FASTEN

Juli7 - Juli18

Mit dem ersten Monat „Muharrem“ nach dem islamischen Kalender beginnt für Alevit*innen die Trauer- und Fastenzeit. Da sich das Fasten nach dem arabischen Kalender orientiert, ist die Fastenzeit beweglich (Beginn 20 Tage nach dem 1. Opferfesttag).

Durch die zwölftägige Trauerzeit zeigen Alevit*innen ihre Verbundenheit mit Imam Hüseyin, der im Jahre 680 n. Chr. in Kerbela ermordet wurde. Um seinen Leidensweg nachzuempfinden, wird während dieser Trauertage gefastet und Enthaltsamkeit geübt. Gleichzeitig trauern und gedenken sie an das Leid der Prophetenfamilie in Kerbela, eine Stadt im Zentrum des Irak, wo diese mit Frauen und Kindern tagelang in der Wüstenhitze kein Wasser erhalten haben und nach und nach die männlichen Nachfahren des Propheten bis auf einen Sohn des Heiligen Hüseyin ermordet/ massakiert wurden. 

Alevit*innen setzen das Muharrem-Fasten mit Kerbela, Fasten und Trauer gleich. Das Nachempfinden von Kerbela im Monat Muharrem ist für die Gläubigen eines der wichtigsten Grundpfeiler des Alevitentums. Das Fasten stellt keine absolute Pflicht dar, aber je nach Wunsch, körperlicher Verfassung und persönlichen Umständen kann zwölf Tage lang gefastet werden. Nach dem letzten Mahl des Abends wird bis Sonnenuntergang des folgenden Tages nichts mehr gegessen und getrunken. Das Essen am Abend sollte sehr einfach gehalten sein, weil die Enthaltsamkeit und die Kontrolle über den eigenen Geist und Willen dabei eine große Rolle spielen. Auch darf während es Fasten weder Fleisch verzehrt noch Blut vergossen werden. Streitigkeiten müssen vermieden, Gefühle Dritter nicht verletzt, Lebewesen kein Leid zugefügt werden.

Zur Muharrem-Zeit halten sich Gläubige von jeglichem Vergnügen fern (keine Hochzeit, Verlobung usw.). Im Vordergrund stehen hierbei die Solidarität mit Bedürftigen und die Hervorhebung des Miteinanders. Die alevitischen Werte „achte auf deine Hände [das, was du machst], achte auf deine Zunge [das, was du sagst] und deine Lende [keine Unzucht]“ werden zu dieser Zeit in besonderer Weise thematisiert und angesprochen. Es wird nochmals verdeutlicht, wie wichtig es, ist im Einvernehmen mit seiner Umwelt und seinem Umfeld zu leben.

Alevitische Gemeinden schaffen während der Fastenzeit in den Gemeindezentren und Cem-Häusern für ihre Mitglieder die Möglichkeit des gemeinsamen Fastenbrechens. Mindestens eine/ein Geistliche/-r ist immer anwesend und beantwortet Fragen zum Thema „Muharrem“. Das Gemeinschaftsgefühl und Miteinander wird dadurch nochmals verstärkt.

Details

Beginn:
Juli7
Ende:
Juli18
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